Abgekanzlert
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"Genosse kommt doch nicht von Genuß!" Herbert Wehner, der damals noch gar nichts von den märchenhaften Jobchancen wissen konnte, die sich Ex-Kanzlern heutzutage so bieten |
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"Mit dem Erreichen einer Spitzenposition ist häufig ein steiler gesellschaftlicher Aufstieg verbunden. Die finanzielle Ausstattung dieser Ämter ist durchweg so üppig, dass der dorthin Gelangte sich vor dem Hintergrund seines früheren Lebenszuschnittes plötzlich in einer Situation sieht, in der er meint, sich „alles leisten zu können“. Sein materielles Wertgefüge gerät aus den Fugen. Er orientiert sich an dem Standard einer exklusiven Oberschicht und richtet sich in seiner Lebensführung meist unkritisch nach diesen Standards ein. Dies neue Selbstverständnis wird bestätigt und verstärkt durch die Ausstattung seines Amtes mit allem Beiwerk exklusiver bürgerlicher Repräsentation. Dem Amtsinhaber erscheint nun auch der sehr weit gesteckte neue finanzielle Rahmen häufig als zu eng. Sein Interesse richtet sich darauf, noch weitere Einnahmequellen zu erschließen." Der damals noch junge Kapitalismusexperte Gerhard Schröder |