FIFA Umerziehung 2006
Tourismusmanager haben immer eine sehr genaue Vorstellung davon, welche Eigenschaften die Gegend haben soll, die sie zu vermarkten gedenken. Weltoffen, freundlich, tolerant, zugewandt - eine ideale Grundlage für eine erfolgreiche Kampagne. In Berlin kommt den Profi-Verkäufern nun ein fast vergessenes und in den genannten Disziplinen sehr unzuverlässiges Wesen in die Quere: der Ureinwohner. Er ist nörgelig, am Elend anderer nur mäßig interessiert und von eher rauhbeinigem Charme. Ich bin selber einer und weiß wovon ich rede. Eine flächendeckende Umerziehung wäre nicht sehr aussichtsreich, und außerdem hätte man damit schon kurz nach dem Krieg anfangen müssen. Was also tun?
Zum Glück hatten die Verantwortlichen eine Idee. 2000 weniger hartnäckige Fälle werden zwei Tage lang in Freundlichkeit geschult, in bunte Hemden gesteckt und als Volunteers auf die Straßen geschickt. Sensible Berlin-Neulinge sollten deshalb nur die freiwillig-Freundlichen nach dem Weg fragen und sich ansonsten gegenseitig helfen - der Kulturschock könnte sonst furchtbar sein.
(München hat übrigens ein ähnliches Problem und schon seit Jahren eine ähnliche Lösung: Ich fand die Original Städtischen Grantler, die einem an den Fahrscheinautomaten freiwillig die bizarr-komplexen MVV-Tarife erklären, immer sehr erfrischend. Sie tun ihr Bestes, können aber nur schwer verbergen, dass sie Tourismus für etwas denkbar Unnützes halten, das in der guten alten Zeit unter Prinzregent Luitpold sicher verboten gewesen wäre.)
Zum Glück hatten die Verantwortlichen eine Idee. 2000 weniger hartnäckige Fälle werden zwei Tage lang in Freundlichkeit geschult, in bunte Hemden gesteckt und als Volunteers auf die Straßen geschickt. Sensible Berlin-Neulinge sollten deshalb nur die freiwillig-Freundlichen nach dem Weg fragen und sich ansonsten gegenseitig helfen - der Kulturschock könnte sonst furchtbar sein.
(München hat übrigens ein ähnliches Problem und schon seit Jahren eine ähnliche Lösung: Ich fand die Original Städtischen Grantler, die einem an den Fahrscheinautomaten freiwillig die bizarr-komplexen MVV-Tarife erklären, immer sehr erfrischend. Sie tun ihr Bestes, können aber nur schwer verbergen, dass sie Tourismus für etwas denkbar Unnützes halten, das in der guten alten Zeit unter Prinzregent Luitpold sicher verboten gewesen wäre.)
simplex - 17. Mai, 19:41