Es steht in allen Zeitungen: Bundesinnenminister Schäuble möchte Bundeswehrsoldaten bei der Fußball-WM einsetzen. Und will sich absolut nicht davon abbringen lassen. Einerseits ist das nur verständlich. In einem Volk von Bundestrainern will ja jeder gerne bei der Mannschaftsaufstellung mitmachen. Andererseits gibt es doch schon eine Nationalmannschaft, und ob eine Bundeswehrauswahl so viel besser wäre als die Jungs vom DFB, ist trotz aller bisherigen Peinlichkeiten auch nicht so sicher. Möglich, dass der eine oder andere Panzergrenadier als erfahrener Nationalverteidiger die Abwehr verstärken könnte. Aber die komischen olivgrünen Feldröcke würden bestimmt keinen guten Eindruck machen, da kann man das langweilige DFB-Trikot noch so scheußlich finden. Schäuble hat damals vielleicht auch missverstanden, dass "Bomber der Nation" nur Gerd Müllers Spitzname und überhaupt nicht wörtlich gemeint war. Einen Luftwaffeneinsatz finde ich jedenfalls völlig übertrieben, Kopfballschwäche hin oder her.

Und erst dieser ewige Torhüterstreit. Nach all dem Hickhack würden Olli Kahn und Jens Lehmann aber traurig aus der Wäsche gucken, wenn ihr Platz zwischen den Pfosten kurz vor Turnierbeginn von Feldwebel Kasulke eingenommen würde. Müsste jetzt nicht Bundestrainer Klinsmann ein Machtwort sprechen? Oder wurde der bereits durch General Sammer ersetzt? Schwer zu verstehen ist das alles für den einfachen Fußball-Laien.

Nachtrag: Wolfgang Schäuble dreht inzwischen völlig frei: Volle 2.000 Soldaten will er bei der WM einsetzen! Bei aller Sorge um die schmerzliche deutsche Abwehrschwäche, das wird ihm die FIFA nicht durchgehen lassen. Gastgeber hin oder her, elf Spieler pro Mannschaft müssen ausreichen.