Ach, armer Yorick
Yorick war mit 13 Monaten bereits lutherisch auf seine Art. Als der Pfarrer zu sprechen begann, ergriff er das Wort und predigte den Gläubigen von den Keksen, dass es nur so seine Ordnung hatte. Dabei verhielt er nur kurz, um bei den Gesängen lebhaft mitzuklatschen und anschließend wieder die Stimme zu erheben. Dabei lag seiner Krümligkeit nichts ferner als kindlich herumzuplärren, nein, wahrlich ich sage Euch, Worte einer nie gehörten Sprache regneten in süßer und unablässiger Deutlichkeit auf die Versammelten herab. Der Pfarrer versuchte, sich auf die Kanzel zu retten, aber vergebens war all sein Bemüh'n. Der krümlige Geist war in den kleinen Heiden gefahren und sprach in tausend Zungen aus ihm. Erst beherztes mütterliches Eingreifen verhinderte, dass die Gemeinde mit dem Fencheltee gesegnet werden konnte, den der tapfere Nachwuchstäufer (Hannes is my middle name!) schon bereithielt. Und so wurde einer vielversprechenden Predigerkarriere unverhofft ein frühes Ende bereitet. Ach, armer Yorick!
simplex - 16. Apr, 21:56
Trackback URL:
https://simplex.twoday.net/stories/631840/modTrackback