Coiffeuse banale

Mit der jungen Dame, die im Friseurladen regelmäßig Dienst an meiner Haarpracht versieht, habe ich inzwischen schon etwas Mitleid. Immer versucht sie, freundliche Konversation zu machen, allerdings auch immer mit den gleichen drei Fragen, in immer der gleichen Reihenfolge, und ohne so recht auf die Antworten zu hören. Das fordert auch immer wieder Simplicii Albernheit heraus, so auch heute:

"Dieses Jahr denn schon den Urlaub gebucht?" - "Ja, zwei Wochen Gelsenkirchen und dann noch eine Woche Badeurlaub in Wanne-Eickel."
"Oh, schön! Und Pfingsten [hier den jeweils nächsten Feiertag einsetzen], schon was vor?" - "Klar, beim Karneval der Kulturen eine Hundertschaft Klingonen zum Umzug begleiten."
"Äähh ... ja, und jetzt geht's nach Hause, Feierabend machen?" - "Nee, nee, erstma inn' Teckno-Bunkah, ssum Ssuschütten, Drohschen nehm' und so." - "?!?"

Hier stockt die Unterhaltung. Ich fühle mich ein bisschen schuldig, lege mir aber schon wieder die Antworten für's nächste Mal zurecht. Wann werde ich es wohl lassen können?

Heul! Jammer! Wehklag!

Wimmer! Stöhn! Lamentier! Jaul!
Schluchz! Wein! Schnief! Ächz!



Dr. Erika Fuchs


1906 - 2005



Nachtrag: Das Haiku unter den Erika-Fuchs-Nachrufen steht allerdings beim Kutter.

Rettet dem BritPop


Die Next-Big-Things auf der Insel scheinen momentan einer gewissen germanophilen Gesetzmäßigkeit zu folgen. Nur was kommt nach Franz Ferdinand und Kaiser Chiefs? Es muß jedenfalls moddish sein und deutsch klingen, und damit ist das Volk Theodor Mommsens und Oswald Spenglers aufgerufen, erneut den Gang der Geschichte vorauszubestimmen. Wer also ist in einem halben Jahr die neue große Hoffnung der Briten?

Fokker Dukes
Bremen Nacht
Strong Geheim
Bring Me The Head Of Rolf Ulrich Kaiser
The Bismarck Conspiracy
Fürst Warum
Umleitung

  Resultate

simplex, 21:02h.

Inferno der Zärtlichkeit

Sex und Kuscheln sind ja sehr verschiedene Dinge, das kann man jetzt ganz praktisch erleben. In einem mit Matratzen ausgelegten Raum dürfen viele anlehnungsbedürftige Menschen beiderlei Geschlechts hemmungslos ringsum miteinander knuddeln. Aber Obacht, es gibt feste Regeln. Sexuelle Handlungen sind nicht erlaubt und werden vom Maitre de Plaisir, der von einem Matratzenstapel aus die Aufsicht führt, mit einem Glöckchen rigoros unterbunden. Oder so ähnlich. Mitunter frage ich mich, was außerirdische Wissenschaftler von uns Erdlingen denken mögen, wenn sie sich jemals die Mühe machten, solch Treiben zu beobachten. Magister der Stadtethnologie, übernehmen Sie!

Wie ich einmal sogar Papst und Schumi abgehängt habe

Mein lieber Freund Michael feierte heute standesgemäß seinen Geburtstag, und das obwohl zu gleichen Stunden Papst und Schumi auf dem Petersplatz bzw. in Imola interesseheischend im Kreis fuhren. Schumi fuhr zwar schneller, aber das half ihm gar nichts. Denn darauf angesprochen, verkündete mein Gastgeber mit großer Würde: "Ihr seid wichtiger als Schumi und Papst." Spontaner Beifall für das angemessene Ranking. Tut das gut!

Ziegenmörder blicken Dich an

Angeblich gibt es eine geheime Sondereinheit der US-Armee, deren Angehörige unter Anwendung paranormaler Fähigkeiten unsichtbar werden, durch Wände gehen und Ziegen durch Blicke töten können. Als strategisch ungeschultem Menschen von eher einfachem Gemüt leuchtet mir insbesondere der militärische Nutzen des Ziegentotguckens noch nicht völlig ein, aber ganz sicher gibt es gute Gründe dafür. Möglicherweise sind die USA von fundamentalistischen Kaschmirziegen in einem Ausmaß bedroht, von dem wir Europäer noch gar nichts ahnen können. Jon Ronson weiß aber Näheres.

Habemus papam II

Beatles-Anhänger in aller Welt erleben zur Zeit ihre schwersten Stunden. Galt es doch als ausgemacht, dass der Nachfolger von Papst John Paul II. gar nicht anders als George Ringo I. heißen kann. Und dann Benedikt, das grenzt an Verrat und kommt gleich nach den Stones. Meinte jedenfalls mein Kollege Hainrich Belex, der leider den 'kommentieren'-Knopf nicht gefunden hat.

Ich muss dennoch bitten, keine weiteren Papst-Namen mehr zu schicken. Auf mich hören die nämlich gar nicht, ich erwähnte es ja hin und wieder.

Kannibalismus in der Arbeitswelt

Da verabrede ich mich mit einer dem vegetarischen Gedanken anhängenden Kollegin zum Mittagessen, notiere mir das Ganze säuberlich im Kalender - und muss mich anschließend übel von ihr tadeln lassen: Margrit essen steht da drin, das ist ja wohl das letzte, Fleisch essen allein reicht mir wohl nicht, sie habe es ja schon immer gewußt, die haltlosen Carnivoren unter den Kollegen machen nicht einmal vor der eigenen Belegschaft halt! - Bis ich dann einen flüchtigen Blick in ihre eigene Agenda geworfen habe. Dieser zufolge hatte die heimtückische Dame zur selben Zeit nämlich offensichtlich vor: mich zu verspeisen!

Habemus papam

Ratzinger also, na ja, aber die eigentliche Enttäuschung ist doch der leicht inflationäre Benedikt XVI. Mit einer etwas mutigeren Namenswahl hätte sich der neue Papst gleich viele Freunde machen können: Nebukadnezar I. hätte nach dem Irakkrieg die Verbundenheit mit dem Zweistromtal unterstreichen können. Pythagoras Mohammed Cromwell hätte sich als universell belesener, diskursorientierter Philosoph auf dem Heiligen Stuhl profilieren können. Und als Calvin I. - mein persönlicher Favorit - hätte Ratzinger endlich das ersehnte Signal für die Ökumene aussenden können. Hat er aber nicht. Ich glaube, die hören wirklich nicht auf mich.

Durchs wilde Weirdistan II

"Sidi," flüsterte mein Halef, "weißt Du es schon? Der Sheik al Hammond, den Du mit unzähligen Gaben des Wohlwollens überschüttet hast, er hat von Dir geschrieben. Und mehr noch, er hat Deinen Namen durch einen falsch geschriebenen Link in den Schmutz des Netzwerks getreten, möge Allah seinen Wangen die Farbe der Scham verleihen." - "Der Sheik", sprach ich, "wird sicher auf den Weg der Tugend zurückkehren, sobald er erfährt, dass die Trackback-URL - so es dem Propheten gefällt - erscheinen wird, wenn der Gläubige sich mit der Maus auf der Artikelüberschrift gen Mekka verneigt. Leider kann Sheik Haroun al Hammond zur Zeit nicht antworten, hat ihm doch eines seiner Lieblingskamele die Tastatur zertreten bei dem Versuch, über al-eBay einen Sack Datteln zu ersteigern. So lass uns ihm im Blauen Affen auflauern, wie wir es vorhatten."

Ich sage einen Krawall voraus

Kaiser Chiefs - I predict a riotDas hat ja in diesem Jahr lange gedauert, bis der erste begeisternde Tonträger zu mir vorgedrungen ist. Ich höre da Blur, XTC, Jam und Roxy Music im jeweils feinsten Frühstadium heraus und kriege von dem Kram schlagartig gute Laune. Angesichts der offensichtlichen Unfehlbarkeit der Kaiser Chiefs u.a. in der Nebenfrage geschmackvoller Keyboard-Behandlung sowie in der hohen Kunst der Bandbenamsung hätte ich den Kardinälen im Konklave schon den einen oder anderen Tip geben können, aber die hören ja nicht auf mich.

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Ist Chef von hier verstorben ? ;))
der vergessene Diktator - 18. Okt, 06:50

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