Im Gespräch mit amerikanischen Hochschulvertretern sollte man nicht nach "queer subventions" fragen. Auch dann nicht, wenn man aus dem eher liberalen Berlin kommt, schlecht englisch spricht und eigentlich Quersubventionen gemeint hat.

Nachtrag: Na gut, das war kryptisch. Hier. Und hier.

"Formed a band, we formed a band.
Look at us, we formed a band!
And yes, that's my singing voice,
it's no irony, it's not Rock & Roll."

"Haven't read the NME in so long,
don't now what genre we belong.
Popular culture no longer applies to me."

"My little brother just discovered Rock & Roll.
There's a noise in his head and he's out of control..
Why don't our parents worry about us?"

"Everything's gonna be just fine.
I hear the murder rate, it's in decline"

Kann mir nicht helfen, die finde ich richtig amüsant.

Es steht in allen Zeitungen: Bundesinnenminister Schäuble möchte Bundeswehrsoldaten bei der Fußball-WM einsetzen. Und will sich absolut nicht davon abbringen lassen. Einerseits ist das nur verständlich. In einem Volk von Bundestrainern will ja jeder gerne bei der Mannschaftsaufstellung mitmachen. Andererseits gibt es doch schon eine Nationalmannschaft, und ob eine Bundeswehrauswahl so viel besser wäre als die Jungs vom DFB, ist trotz aller bisherigen Peinlichkeiten auch nicht so sicher. Möglich, dass der eine oder andere Panzergrenadier als erfahrener Nationalverteidiger die Abwehr verstärken könnte. Aber die komischen olivgrünen Feldröcke würden bestimmt keinen guten Eindruck machen, da kann man das langweilige DFB-Trikot noch so scheußlich finden. Schäuble hat damals vielleicht auch missverstanden, dass "Bomber der Nation" nur Gerd Müllers Spitzname und überhaupt nicht wörtlich gemeint war. Einen Luftwaffeneinsatz finde ich jedenfalls völlig übertrieben, Kopfballschwäche hin oder her.

Und erst dieser ewige Torhüterstreit. Nach all dem Hickhack würden Olli Kahn und Jens Lehmann aber traurig aus der Wäsche gucken, wenn ihr Platz zwischen den Pfosten kurz vor Turnierbeginn von Feldwebel Kasulke eingenommen würde. Müsste jetzt nicht Bundestrainer Klinsmann ein Machtwort sprechen? Oder wurde der bereits durch General Sammer ersetzt? Schwer zu verstehen ist das alles für den einfachen Fußball-Laien.

Nachtrag: Wolfgang Schäuble dreht inzwischen völlig frei: Volle 2.000 Soldaten will er bei der WM einsetzen! Bei aller Sorge um die schmerzliche deutsche Abwehrschwäche, das wird ihm die FIFA nicht durchgehen lassen. Gastgeber hin oder her, elf Spieler pro Mannschaft müssen ausreichen.

Eigenartig. In den letzten Tagen verspüre ich großen Drang, wieder mal eine Catweazle-Folge anzusehen. Warum nur?

Der "Rat für deutsche Rechtschreibung" hat ja ein ähnliches Legitimationsproblem wie der "Musikchef" von Radio Eins: Die Vorstellung, "Musik" würde einen Vorgesetzten benötigen, ist genauso absurd wie der Wunsch, eine willkürlich zusammengetrommelte Rotte von Funktionären möge ernsthaft vorausbestimmen, wie sich eine Sprache entwickeln wird. Wenn man von solchen Fragwürdigkeiten absieht, dann ist das gestern beschlossene zaghafte Zurückrudern bei der Groß- und Kleinschreibung vielleicht ein gutes Zeichen. Der FAZ ist es gar die heutige Schlagzeile wert. Dennoch war sich der Rat wieder einmal nicht richtig einig und klammerte die umstrittenen Fälle einfach aus. Z.B. lehnten die bayerischen Vertreter eine künftige Kleinschreibung des Heiligen Vaters weiterhin ab, weshalb bayerische Schüler aus Gründen der Logik auch Erste Hilfe weiter groß schreiben dürfen. Verglichen mit diesen Diskussionen muss der Weg zum Westfälischen Frieden das reinste Kaffeekränzchen gewesen sein.

Ich stelle übrigens fest, dass sich der Heilige Vater selbst einen Dreck um den Rat für deutsche Rechtschreibung schert und seine Enzykliken beinhart nach alter Rechtschreibung verfasst. Und wer möchte sich schon für ausreichend legitimiert erachten, dem Papst Fehler anzustreichen. Den Rechtschreibreformern dürften langsam die Verbündeten ausgehen: auf wen werden sie sich jetzt noch berufen können, wenn sich Papst und Günter Grass ausnahmsweise einig sind.

"Was gebührt Deinem Schwert, o Gesandter Gottes?" "Es gebührt ihm, dass Du mit ihm so lange auf den Feind einschlägst, bis es sich verbiegt" Ibn Ishaq, Leben des Propheten

Jetzt wo der kindische Mohammed-Karikaturen-Streit endgültig surreale Züge annimmt, kommt auch die zweite Riege der Islam-Versteher zu Wort, mit teilweise abenteuerlichen Ansichten. Gleich mehrmals anzutreffen ist das Argument, die Muslime wären von dem möglicherweise herauslesbaren Vorwurf, der Islam wäre gewalttätig, so tief getroffen, dass sie gleich auf die Straße rennen und Botschaften und Kirchen anzünden müssen, die armen Schäfchen! Das solle man doch gefälligst begreifen, ansonsten wäre man intoleranter Westler. - Anyone for Pressefreiheit? Nein? Schade eigentlich.

Chicks dig dig D-I-G dig dig metaphors

"Eine Metapher ist eine großartige Sache, wie ein Brilliantring, wie der erste Sommertag. Eine Metapher ist wie ein Atemzug frischer Luft, wie ein Aufputschmittel, ein Liebestrank. Mädchen stehen auf Metaphern. Benutze sie weise, benutze sie klug, und Du wirst nicht unter Einsamkeit leiden müssen." (Ich darf mal kurz den ersten Pop-Text abfeiern, der mich in diesem Jahr schmunzeln gemacht hat. Metaphor von den wieder mal äußerst kauzigen Sparks. Ja, doch, genau die.)

"Wenn tausend dirigierende Tambourmajore delirieren im brausenden Rondell der Ignoranz, wenn Falter honigtrunken ihre Schwingen abmontieren, ja dann, dann wird es heller, doch nicht ganz." EAV, Es wird Heller

Zuerst hätte ... Jessie Norman die WM-Gala mit einer Arie aus Tannhäuser eröffnet, während sie sich mit Hilfe einer Hebebühne in eine 15 Meter hohe Riesin verwandelt hätte. Anschließend hätte eine Parade aus Marlene Dietrich, Heino und dem Struwwelpeter die deutsche Geschichte dargestellt. Aus einem Brunnen, der von sechs Friedensnobelpreisträgern mit Wasser gespeist wird, wäre eine gleißende Nachbildung des WM-Pokals auf einer Fontäne aufgestiegen. Dann hätte auf einem spielfeldgroßen LED-Bildschirm der geschundene Stadionrasen mit sich biegenden Seitenlinien nach den Fußballspielern treten dürfen. Nach einem Feuerwerk zur Musik von Lang Lang hätte dann abschließend Peter Gabriel mit 1500 Trommlern und 8000 Tänzern eine Weltmusikrevue aufgeführt.

Das wäre passiert, wenn Andre Heller die inzwischen abgesagte WM-Gala geleitet hätte

Zuerst hätte ... der große Gonzo als Michelin-Männchen verkleidet auf einer Tapiokapflanze einen Hornpipe rückwärts getanzt, während er eine 15 Meter hohe und mit phosphoreszierender Bananenmilch gefüllte Nachbildung des WM-Pokals auf seiner Nase balanciert. Anschließend hätte er versucht, auf einem Hochseil mit verbundenen Augen einen mit Ketten gesicherten Panzerschrank zu öffnen, während er sich gleichzeitig mit sechs Riesenkraken duelliert. Anschließend hätte Crazy Harry ein großes Feuerwerk ausgerichtet, zu dessen Begleitung Dr. Teeth & The Electric Mayhem eine Diskoversion von Ace of Spades spielen. Zum Abschluß würden 1500 Hühner und 8000 Frösche die Ode an die Freude singen, während sie auf einer spielfeldgroßen, sehr heißen Blechplatte mit fünffacher Geschwindigkeit Step tanzen.

Das wäre passiert, wenn Gonzo der Große die WM-Gala geleitet hätte. Auch nicht schlecht.