Strenge Klänge

Gebremster Schaum. Räuschlinge. Bockwurst à la Maitresse. Tretboot zum Schafott. Kopfüber in den Gully. Höhepunkt kleiner Mann. Kultmusik für ein altes Ländle. Abhuster Nebulizer. Ritual der Kranken Freude. Zu viele dicke Kinder. Zwingburgen des Hedonismus. Junge Hoden. Die Tränen einer Wurst.

Aus dem Werk von Asmus Tietchens. Da kriegt man was geboten.

In fremden Betten: Frau Donau

Zeitungslesen bildet manchmal doch nicht. Mehrmals habe ich jetzt in einem Gespräch über München 'donauaufwärts' gesagt, bis mich eine mitleidige Seele (danke, Mandel!) auf den faux-pas aufmerksam gemacht hat. Schuld ist die Süddeutsche, in der ich am Vortag von einer obskuren Münchner Burschenschaft 'Danubia' gelesen hatte. Fortan vertraute ich blind auf die Ortskenntnis der Korporierten und legte den ehrwürdigen Strom gar zur Isar ins Flußbett.

Dabei macht die echte Donau einen auffälligen Bogen um München und nimmt zwischen Ulm und Passau selbst einen Umweg durchs ferne Regensburg in Kauf. Offenbar ist ihr die Namensgleichheit mit den Korpsstudenten so unangenehm, dass sie eine Begegnung um jeden Preis vermeiden möchte.

Nachtrag: Die Überschrift war ja gut gewählt, Simplex kriegt jetzt ein paar Hits von den traditionell besser besuchten Sexblogs ab. Muss ich mir merken.

Maske des Hohns

Wie ich lernte, an den Scanner zu glauben

Als mir neulich der firmeneigene Virenscanner wieder mal sämtliche Systemressourcen um die Ohren gehauen hat, habe ich das zum Anlass für einen Besuch bei unserem IT-Manager genommen, zumal da abends noch ein schwaches Licht aus seinem Zimmer drang. Ich fand ihn versunken vor seinem Bildschirm in dem sonst stockfinsteren Raum, wie er gerade mit der Maus eMails in einen Ordner verschob, die etwa im Viertelsekundentakt eingingen. Das, erklärte er mir traurig, sind die vom neuen Antivirensystem erzeugten Fehlermeldungen, die beim täglichen Einspielen der Signaturdatei auflaufen. Wöchentlich schieben wir etliche Megabyte davon an den Hersteller weiter, der wiederum Heerscharen von Studenten fieberhaft damit beschäftigt, das Pattern und damit die Ursache des Fehlverhaltens zu finden.

Nur gibt es kein Pattern, sagt er mir resigniert: manche dieser Fehlermeldungen kommen von völlig unauffälligen Rechnern, andere von solchen, die abgeschaltet oder nicht mehr im Netz sind und wieder andere von Rechnern, die noch nie existiert haben. Aber man müsse solche Vorgänge als glückliche Fügungen ansehen und ihre Erhabenheit würdigen. Ganz offen für Neues solle man sie betrachten, sind sie doch Sendboten der Zukunft, die uns viel über uns selbst mitteilen können, wenn wir sie nur zu deuten wissen. Dem Tarot gleich spiegeln sie unser Innerstes, ein reiner Born hehrer Erkenntnis. Die Zungen eines fernen Wissens sind sie, vom Demiurgen ausgesandte Träger einer abstrakten, noch unbekannten Wahrheit, an die zu glauben sich noch lohnt. Zarteren Gemütern mögen sie bereits als Gottesbeweis dienen und sind somit in der Lage, hohes, reines Glück zu erzeugen.
preisbloggen Tatsächlich schienen die dunklen Bürowände jetzt entfernt gotische Formen anzunehmen, und der Bildschirm leuchtete gleich dem Tabernakel in einem Ostchor, während die Fehlermeldungen wie Schatten unbegreiflich fremder Genien darüberhuschten. Bis die würdevolle, sakrale Stille plötzlich von einem unheiligen Missklang durchschnitten wurde. Outlook-Fehler: Maximale Postfachgröße erreicht schleuderte uns die Maschine auf einem fratzenhaft-nihilistischen Fenster entgegen. Verlegen richteten wir uns auf, "Übermüdung" und "Feierabend machen" murmelnd. Ganz ohne Folgen blieb die abendliche Offenbarung dennoch nicht. Am nächsten Tag hat der IT-Service die Postfächer aller Hulesch & Quenzel-Mitarbeiter auf die doppelte Größe eingestellt.

Die Horst

Wunderliche Fata einer Zunennung //
nebst Allerley Erbaulichem von Haseln, Wispeln, Ruten
von Jungfern, Haiden und gar mannigfach Geschrift
hernach der stella Pauli Erwähnung noch gethan //
ersonnen und erforschet von dem Enrico Alessandro /
welcher gar vielerley geheyme tabularia studiret //
curieusen Lesern zum vermuthlichen
Gemüths=Vergnügen ausgefertiget
A.D. MMV
. .
.

Simplicii promissum somit sämmtlich eingelöset

Relevant. Ansprechend. Humorvoll. Anregend.

Und möglichst bei IT&W gepostet. All das sind die bisherigen Beiträge zum Zeit-Preisbloggen nicht. So watschte jedenfalls der Veranstalter gerade seine Teilnehmer ab, sicherheitshalber schon vor Ende des Wettbewerbs. Aber Obacht, Herr Randow, Erwin Huber von der CSU hat das was Sie suchen: das Wahlprogramm der Union. Es soll, so verriet er der SZ, "spannend wie ein Krimi und realistisch wie ein Dokumentarfilm sein, erhellend und aufbauend zugleich". Jetzt muss es nur noch zu IT&W, und der Sieger steht fest.

Löffel abgegeben

I was born with a plastic spoon in my mouth...

Männer wie wir

Es gibt nur noch wenige Orte, an denen der Mann noch Macho sein darf ohne von Feldforscherinnen der Gender Studies argwöhnisch belauscht zu werden. Zu den letzten dieser Rückzugsräume gehören die IT-Services größerer Betriebe, wo sich eine Art virtueller Machismo bei der Betriebssystemauswahl herausbildet.

Ganz normale DV-Fachleute machen sich auf die Jagd nach sperrigen und exotischen Linux-Distributionen, denen möglichst schon die Verwendung der Tastatur mit einer Neukompilierung des Kernels beigebracht werden muss. So etwas installieren sie dann unter unendlichen Mühen auf maroden Rechnern, und sobald sich der erste Hauch von Funktionsfähigkeit einstellt, stoßen sie sich gegenseitig in die Rippen und sagen: "Ha, echte Männersoftware!" Bedienungsfreundliche und funktionierende Distros wie etwa SUSE sind als Warmduschersysteme verpönt, und ein großer Held des neuen elektronischen Maskulismus ist einer unserer Mitarbeiter, der nach mehreren Monaten intensiver Treibersuche den CUPS-Server eines Canotix-Systems zur Erkennung des angeschlossenen Druckers gezwungen hat (ob der jetzt tatsächlich druckt, ist damit aber noch lange nicht sicher).

Erst hielt ich es ja für eine lokal begrenzte Marotte des Hulesch & Quenzel-Personals, aber auch in der an sich unverdächtigen c't stehen neuerdings Sachen wie: "Echte Kerle machen natürlich gleich eine Partition frei und installieren ..." Und das ist alles noch völlig unerforscht. Ein Fest für jeden Psychologen.

Der wahre Heino

der-wahre-heinoHat man nun dem Heino die Brillen geklaut! Da ist es an der Zeit, an die Geschichte von Norbert H., dem wahren Heino zu erinnern, der einst auf dem Höhepunkt seiner Karriere unter dem Eindruck einer Südafrika-Tournee nach Kreuzberg zog, um von nun an für die Unterdrückten, die Hausbesetzer und die Punkrocker zu singen. Seine Plattenfirma EMI missbilligte das natürlich und vermarktete heimtückischerweise fortan sein Double Heinz Georg K. als Heino, was die breite Öffentlichkeit bis heute nicht bemerkt hat. Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen EMI und dem wahren Heino war ein Gerichtsverfahren, in dessen Verlauf auch die toten Hosen in Heino-Verkleidung erschienen, was der gerechten Sache aber leider nicht zum Sieg verhalf. Und jetzt werden dem Prätendenten die Brillen entwendet, ohne die er nicht singen kann, weil sonst der Schwindel auffliegen würde. Das kann kein Zufall sein. Kündigt sich so die ersehnte Rückkehr des Orignals an? Haben etwa die toten Hosen ... ?

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der vergessene Diktator - 18. Okt, 06:50

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