Heute geht die Tour los, und man muss sich wieder viele Namen merken. Schnell geht der Überblick im Fahrerfeld verloren. Deshalb kommt hier Simplicii Prolog zum Großen Namensschleife: Welcher dieser Fahrer gehört nicht zu den anderen?
 

	Erik Dekker
	Den Bakker
	Dex Trekker
	Thomas Dekker
	Joost Posthuma
Resultate simplex, 21:01h.

 
 
 
 
Was ist schon das Preisbloggen gegen die schönen Rätsel auf Denkpause. Die verbalen Belohnungen, mit denen die Gewinner dort so gütig überhäuft werden, kann einem keine Wochenzeitung der Welt schenken. Danke, fLOriaN, ich bin schon ganz Waschmittel.

Neulich in der Warteschlange: Vom Grillsport zum Chillsport, und immer weiter geht's mit der Versportlichung der Welt, zuletzt mit den deutschen Meisterschaften im Handy-Weitwurf. Die sensationelle Siegesweite von 77 Metern hat allerdings einen faden Beigeschmack: möglicherweise war das Handy gedopt. Zunächst ist festzustellen, dass das Wurfgerät mit eingelegtem Akku verwendet wurde. Das ist nach internationalem Reglement nicht erlaubt. Wenn sich bei der B-Probe herausstellen sollte, dass der Akku geladen und der Speicher voller illegaler fliehkraftfördernder Klingeltöne war, hat die junge Sportart ihren ersten handfesten Skandal.

(Dass die Heimat des Handyweitwurfs Finnland ist, nimmt nicht weiter Wunder. Von dort kommen die Geräte mit den seltsamsten Benutzeroberflächen, es ist genug Platz zum Werfen da, und wenn man nicht gerade auf einen See zielt, kann man mit etwas Glück leicht ein Rentier erbeuten.)

((Handy ist ja auch so ein Anglizismus-without-a-cause. Kein Brite oder Ami würde sein Mobile Phone so nennen. Das klingt eben nur in Deutschland englisch genug, um sich dann doch durchzusetzen.))

(((Beim Handy-Grillen schließt sich der sportliche Kreis dann wieder: In der Freestyle-Disziplin des Team-Wettbewerbs kamen einige Teilnehmer auf solche Ideen. Das Rösten der Nokia-Riegel konnte deren Flugeigenschaften allerdings nicht nachhaltig verbessern.)))

Die Zeit und ich haben eine Gemeinsamkeit gefunden: demonstrative Inkonsequenz. Erst meckert Simplex über das Preisbloggen, schickt aber hinterher doch einen Beitrag ein. Der geschmähte Mediengigant sieht das und nominiert mich dann trotzdem (Kategorie Glaube, lfd. Nr. 30). Und ich wiederum finde das auch noch schön. Sehr sogar.

Neues aus der degeneriertesten Gesellschaft des Universums: Amerikanische Eltern haben sich bei ihrem Kindergarten über die Zeichnung einer Vierjährigen beschwert, auf der ein Regenbogen zu sehen ist. Der wäre ein Symbol der Homosexuellen und damit moralisch verwerflich. Der Kindergarten hat sich entschuldigt und umgehend erzieherische Maßnahmen ergriffen. Durch strenge Reduzierung der Farbstifte soll es unverbesserlichen Vierjährigen jetzt unmöglich gemacht werden, sexuell anstößige Wetterphänomene abzubilden.

Noch einen drauf setzen die Reformierten Nachrichten, die mit Schwulensymbolik auch nicht soviel anfangen können: Sie betonen im Nachgang zu dieser Meldung pikiert, der Regenbogen sei das biblische Symbol für den Bund zwischen Noah und dem Herrn. Allerdings gehen sie nicht soweit, von einem heterosexuellen Bund zu sprechen...

Das war ein schwerer Tag für den IT-Service von Hulesch & Quenzel. Zehn Rechner austauschen, und das auch noch in der schwierigen Abteilung Human Molestation, wo auch Simplex seine Dienste verrichtet. Ich habe getan, was ich konnte: Zimmertür als Brandmauer getarnt, Fußangeln ausgelegt, Knoblauch gegessen - sie sind trotzdem reingekommen. "Seien Sie doch vernünftig, Herr Simplex, das neue Gerät kann sogar mit Microsoft telefonieren." - "Nein," kreischte ich, "bleibt mir weg mit dem XP-Dreck", und kettete mich an meine treue NT-Kiste, aber Büroklammern sind für so etwas einfach nicht stabil genug. Einer von Ihnen holte das speziell für unbotmäßige User beschaffte Bolzenschussgerät und heftete mich damit an die Tür. So begannen sie ihr frevelhaftes Werk, mussten aber mehrmals unterbrechen, weil die Opfer vor mir inzwischen ihre ersten Erfahrungen mit Windows XP gemacht haben und begannen, Teile des Equipments aus den Fenstern (auch Windows genannt, daher der Name) zu werfen. Damit war natürlich gerechnet worden, aber die Bergung der Komponenten aus den vorausschauend aufgespannten Netzen an der Fassade dauerte eben auch ihre Zeit.

Unsere Geschäftsleitung begründet den Umstieg auf ein Betriebssystem, das nun wirklich niemand haben will, mit einer Art vorauseilender Rache: Keinesfalls dürfen es die eigenen Mitarbeiter besser haben als die zahlenden Kunden, denen der Konzern hinterhältigerweise den Redmonder Ofenschuss immer noch empfiehlt. Aber selbst wenn sie mich zwingen, es zu benutzen: sie können mich nicht dazu zwingen, es mit Würde zu tun.

Der Lachgott des Monats

Boss Hoss machen schon ordentlich Spaß, ob die Idee nun neu ist oder nicht. Das war ja bereits im letzten Jahr eine Sternstunde des Radios, als Handsome Hank die Nummer mit dem Texas-Slang abgezogen hat (nicht schlecht für einen Schweizer). Die Haltungsnoten bei den schwer zu countrifizierenden HipHop Nummern sprechen für Boss und Hoss, aber Hank sieht authentischer aus und wartet mit einer original-nervenden "ich habe schwer gesündigt, aber Jesus hat mich gerettet und deshalb mache ich Bluegrass"-Story auf (von Blitzkrieg Bop und Daddy Cool mal ganz zu schweigen). Wie auch immer, good clean fun, alle beide.

Das ZDF kündigt einen einzigartigen Knüller an: Der extravaganteste Entertainer der Welt aller Zeiten in einer eigenen Sendung. Wer mag das nur sein? Ist es Captain Beefheart? Gonzo der Große? Marilyn Manson? Oh nein, es ist - volle Deckung - ... Thomas Gottschalk! Aber immerhin, in Deutschland ist er weltberühmt.