H4 - Treffer - versenkt

Scapa Flow, Spee, Bismarck: In der Geschichte der deutschen Marine gibt es eine ausgeprägte und leidenschaftliche Tradition der Selbstversenkung. Solch urdeutsche Gepflogenheiten greift die SPD gerne auf und zerlegt sich immer wieder selbst. Gestern hat es also Franz Müntefering erwischt, und da nun bald ein neuer Vorsitzender gewählt werden muss, ist es an der Zeit, mit dem Mantel der Geschichte zu wedeln und an einige der großen Vorgänger zu erinnern: Rudolf Scharping. Björn Engholm. Oskar Lafontaine. Ehrfurchtgebietende Namen, in denen die sozialdemokratische Geste der Selbstzerlegung lange weiterleben wird. Wen wird es als nächsten treffen?

Der König der Nuschler

Diese Woche ist ja wieder das monatliche Bob Dylan Konzert, enthusiastisch beworben von den einschlägigen Berliner Erwachsenen-Radios. Eben spielen sie "You ain't going nowhere", und wer derlei Gesangsartistik unbeschadet überstanden hat, der weiß anschließend auch, warum es z.B. die Byrds gegeben hat: Cover-Versionen als reinste Notwehr gegen die Schwächen des Autors als Interpret.

Man sollte das sportlich nehmen. Wie die Edition Nautilus mit ihrem Musiker-Quartett, in dem Robert Zimmermann die Kategorie der "Nuschler" anführt. (Andere Kategorien sind Frühsterber, Warzenträger und Schulabbrecher. via Zeit)

Hairstyle durch Heimwerking

Was kursieren nicht alles für Styling-Tricks, die für Struwwelkopf oder Irokesenpeitsche noch mehr Halt ins Haupthaar zaubern sollen. Zuckerwasser, Starkbier, Zaponlack - alles Unfug. Die wirksamste Lösung kommt hier (gestern durch unbeabsichtigten Selbstversuch herausgefunden):
  • Zunächst mit dem Trennschleifer in einem geschlossenen Raum einige Zentimeter Kabelkanal in den Putz fräsen.
  • Das Gerät ausschalten, sobald die Staubfontäne für Sichtweiten unter einem halben Meter gesorgt hat.
  • Nach der Türklinke tastend auf und ab gehen, Raum verlassen, fertig. Nichts hält die Haare besser in Form als pulverisierter mineralischer Feinputz. Auswaschen mit handelsüblichem Zementreiniger.
  • Aber immer die UVV beachten. Nicht in Wasserrohre flexen. Das Durchtrennen von Drehstromleitungen dagegen schenkt dem Hobbyhandwerker mit etwas Glück traumhafte Don-King-Frisuren. Und bitte dem Vermieter nichts davon erzählen.

Ubuntu, ein Zirkus!

Zäh schiebt sich die Linux-Installation vorwärts. Ubuntu, die dunkle Distribution, ist gerade neu erschienen und benötigt immer noch eine knappe Ewigkeit für's Aufspielen und Hardwareerkennen. Jetzt, endlich fertig! Bootversuch, und - Error 18, schon wieder nicht startbar, schon zum dritten Mal. Verzweiflung, Ratlosigkeit. Der Wunsch nach einem deutschen Forum steigt ins Unermessliche. Schnell im Browser ubuntu.de eingegeben, muss es doch geben - und dann das:

So ein Zirkus. (Die richtige Seite heißt ubuntuusers.de, aber der Zirkus linkt neuerdings freundlich nach Linux.)

Nackt unter Büchern

Bibliotheken, verstaubte Halden züchtigen Wissens, Orte zugeknöpfter
Langeweile - das kann auch anders gehen:

Die Nudisten-Bibliothek ANRL in Florida sammelt nicht nur alles über die Nackedei-Bewegung, sie erwartet offenbar auch von ihren Benutzern eine gewisse Befreitheit. Über die Dienstkleidung der Bibliothekare schweigt sich die ANLR-Webseite dagegen aus.

Fußball vs. Whisky

                                                   

"Was soll ich machen? Die Destillerie kaufen? Und was machen wir ohne Whisky?"

Wladimir Romanov, litauischer Millionär, hat den schottischen Fußballclub Heart of Midlothian gekauft. Die angrenzende Whisky-Destillerie verhindert zur Zeit noch den Stadionausbau. (via FAZ)

Das Vulture Ans Ein Nutter-Wain

Aus würdigem Anlass eine wirre Folge unzusammenhängener Erkenntnisse über The Fall und Mark E. Smith:
  • Schon in den 80ern verlieh das Spex-Magazin den Mark-E.-Smith-Preis für den beständigsten Gott. (Preisträger: stets Mark E. Smith)
  • Fotos von Mark E. Smith sind heutzutage nicht sehr schmeichelhaft. "Toothless Gargoyle" schreibt der Daily Mirror.




    Peter Jackson hätte sich einen Haufen Computer-Aufwand für Gollum sparen können.
  • Seine dritten Zähne sind in England ein gralsähnliches Objekt kultischer Verehrung. Angeblich besitzt sie Damon Gough, in dessen Auto sich Mark E. Smith versehentlich verirrte, weil er es im Vollrausch für ein Taxi hielt und die zweiteilige Prothese dort hinein erbrach. Zurückbekommen hat er sie nicht, wie spätere Plattenaufnahmen belegen.
  • Deine Großmutter: The Fall unterliegen ständigen Umbesetzungen, die Liste von Smith' wechselnden Begleitmusikern nimmt enzyklopädische Züge an. "If it's me and your granny on bongos, then it's a Fall gig" sagt er. (Folgerichtig taucht "granny on bongos" in der oben erwähnten Liste aller zeitweisen Fall-Mitglieder auf.)
  • Wer The Fall kennt weiß, dass der Meister hier keineswegs scherzt. Bongos reichen zur Not. Der Ausfall selbst von Guitarre und Bass gleichzeitig wurde schon gekonnt ignoriert und der Gig bis zum bitteren Ende durchgezogen.
  • Auf der Fall-Website wird ein ttf-Font mit Mark E. Smiths Handschrift zum Download angeboten. So sieht's aus:
  • Seit letzter Woche gibt es ein neues Album: Fall Heads Roll.

Feuilletonix beschädigt das Ansehen Uderzos

Die Feuilletons fallen gerade über den neuen Asterix her, dass es so seine Art hat. Die FAZ zählt Figuren ab und bemängelt Schlamperei im Detail, die Welt sorgt sich um die comic-politische Ausrichtung (böse Manga-Japaner, gute Disney-Amis), andere vermuten ein plumpes Ranschmeißen an den US-Markt, und fast alle beklagen den Qualitätsverfall der Stories.

Alles nicht verkehrt. Nur trifft manches davon auch auf die allseits gelobten Hefte aus den 60ern und 70ern zu. Lässiger Chauvinismus, unvorsichtige Polit-Statements, ständig wiederholte Kalauer und albern-sublimer Rassismus haben die Serie ja überhaupt erst so beliebt gemacht. Damals haben Salonkommunisten und bärtige Möchtegern-Revolutionäre gegen die reaktionären Gallier gewettert, und Goscinny und Uderzo haben ihnen dafür ihre gaullistischen Unkorrektheiten vor die Nase geknallt. Gerade daran dürften die heutigen Kritker ihre Freude gehabt haben - bevor sie Feuilletonisten geworden sind.

Bei soviel Beckmesserei möchte man den armen alten Uderzo ganz sanft in den Arm nehmen. Ich gelobe jedenfalls jetzt schon, auch das nächste Heft mit der gebotenen Milde zu betrachten, falls es überhaupt noch dazu kommt. Sofern nur das Piratenschiff kunstvoll zerlegt wird, darauf lege ich höchsten Wert. Grrrrrroßes Bockshorn!

Geflügel ...

Chicks On Speed

Armeen ärgern mit Google Earth

Wer im WWW Drohungen herumposaunt, erreicht meist das Gegenteil. Das mussten auch die US-Militärs erfahren, nachdem sie Google lautstark dazu zwingen wollten, Aufnahmen militärischer Objekte im Google Earth Projekt zu schwärzen. Da sie so ausdrücklich dazu eingeladen wurde, hat sich nun die englische Spotter-Szene darauf gestürzt und tauscht lebhaft und in schönster Öffentlichkeit Satellitenbilder von geheimen Militärbasen, Hubschraubern und Flugzeugträgern, für die sich vor ein paar Monaten noch niemand interessiert hat. Höhepunkt ist der Wettbewerb "Spot The Black Helicopter" bei The Register.

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Ist Chef von hier verstorben ? ;))
der vergessene Diktator - 18. Okt, 06:50

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