Ich war Sächsist

                                                   

"Steine. Stufen. Treppen. Hinauf. Steine. Hinab. Steine. Leitern. Elbe. Stopp. Weiter. Steine. Stufen. Hinauf. Steine. Treppen. Leitern. Steine. Hinab. Hinauf. Steine. Weiter. Steine. Schmerz."


Fußgängers Klagelied an das Elbsandsteingebirge, abzusingen über der Melodie von Der Tunnel von den Sternen.



Der sächsische König Georg konnte sich im Alter keine Namen mehr merken und wurde so schnell zum Gespött seiner Verwandschaft. Besonders sein Neffe, der Dingsda, hänselte ihn hartnäckig, und selbst seine Frau Barbara machte manch abfällige Bemerkung (oder hieß sie nicht Ingrid?). Lange litt der sonst so milde Monarch darunter, bis ihm der Kragen platzte und er jedem seiner Nachkommen mit sofortiger Enterbung drohte, der ihn jemals mit seiner Vergesslichkeit in Verbindung bringen sollte. Das zeigte Wirkung, und so wurde Georg durch die in jener Zeit hektisch verfertigten Steintafeln der Nachwelt als "unvergesslich" überliefert. Die wahren Hintergründe der Epitaphe blieben weithin unbekannt.





Genau wie in der Werbung: die berühmte Radeberger Brauerei

Ich werde Sächsist

Zumindest für eine Woche. Mutwillig verschollen im Outloggistan der Dresdner Umgebung.

Sinnstiftung als Tiefensport

                                                   

"Wir schieben den Koloss unserer kranken Kultur immer weiter auf den schleichenden Abgrund zu, als ob wir von einer heimlichen Todessehnsucht hypnotisiert wären."


Landesparteitag der Kulturpartei, ein Fanal gegen Atomkraftwerke, Ressourcenverschwendung und Sparpolitik. Der Jedermensch, Arbeit durch Kreativität und der schleichende Abgrund gefallen mir besonders gut. Da wird der kommende Berliner Wahlkampf vielleicht doch noch ein wenig Heiterkeit bereithalten. (via taz)

Von der Geschwindigkeitsbegrenzung in der modernen Musik

John Cages epochales Orgelwerk Organ2 / As Slowly As Possible wird gerade in der Burchardikirche in Halberstadt aufgeführt. Da man den Titel als Herausforderung betrachtet, wird es noch gut 600 Jahre dauern, bis der letzte Ton verklungen ist. Angesichts solcher Zeitspannen wird jeder Tonwechsel zum gefeierten Event. Morgen ist es wieder soweit: um 15.45 Uhr werden feierlich die Gewichte vom e und vom e' genommen, a', c'', fis'' und gis'' bleiben stehen. Das ist nun bereits der fünfte Tonwechsel seit dem Konzertbeginn im Jahre 2001, und soviel Hektik tut gewiss nicht gut. Kenner der Partitur sehnen deshalb die ruhigeren Phasen des temperamentvollen Werkes herbei: ab 2013 wird endlich langsamer gespielt und der dann aktuelle Akkord sieben Jahre lang gehalten. 639 Jahre lang wird wenig passieren. Danach kehrt wieder Ruhe ein.

Warum der Administrator nicht da ist

Der Systemadministrator kam heute früh nicht zur Arbeit. Wie sich später herausgestellt hat, wurde er auf der Straße von der Polzei verhaftet. Wegen der zehn USB-Sticks, die er um den Hals trug, haben sie ihn irrtümlich für einen Drogendealer gehalten.

142 weitere Gründe, warum der Admin gerade nicht da ist, wenn man ihn braucht, hat diese Website gesammelt.

Sechsmal täglich

Max Goldt freute sich einst über die 30tägige Busrundreise durch den Harz, die ein unaufmerksamer Reiseveranstalter fahrlässig annonciert hatte. Heute sind wir schneller. Für 99,- Euro täglich sechsmal in die Schweiz fliegen, und zwar hin und zurück, brüllt mich heute eine große Farbanzeige aus der Zeitung des Gegenübers an. Und nein, das ist keine Stellenanzeige im Billigjob-Segment gewesen. Man muss das Leben an Bord eines Linienflugzeugs schon sehr mögen, um sich so einen Tag anzutun.

Erster Mai, nunc est tradendum

Soziologen, Stadtethnologen und Konfliktforscher aufgemerkt. Ein befreundeter Kreuzberger hat mir anhand eines authentischen wirkenden Flugblattes enthüllt, warum die Mai-Krawalle immer so eskaliert sind. Eine nicht näher bezeichnete Randaliersportgruppe beklagte sich darüber, dass die "traditionelle Plünderung von Getränke-Hoffmann" in der Manteuffelstraße dereinst durch massives Polizeiaufgebot verhindert wurde, deshalb der gerechte Zorn der Zu-kurz-gekommenen und der ganze Rest. Ganz erstaunlich auch, wie stark die institutionalisierte Revolution mittlerweile auf Traditionen fußt. Ein Feld für wissenschaftliche Betrachtungen ohne Ende.

Linux, ein Fehler

Böse Zungen behaupten ja hartnäckig, die Rechtschreibreform musste vor allem deshalb stattfinden, weil Microsofts Programmierer die deutsche Rechtschreibprüfung im Office-Paket sonst nicht in den Griff bekommen hätten. War doch Word lange Zeit die einzige größere Textverarbeitung, die z.B. den Bäcker nicht in Bäk-ker und zurück trennen konnte. Da ist es dann einfacher, gleich die Sprache zu ändern, als das träge Qualitätsmanagement des Softwareriesen in Gang zu setzen.

Auch sonst baut sich Redmond mit den Mitteln der Rechtschreibung die Welt, wie sie Bill Gates gefällt. Während 'Microsoft' und weite Teile der Produktpalette selbstverständlich in alle Wörterbücher eingepflegt sind, kreidet Word solche Undinge wie 'Linux' oder Namen anderer Konkurrenten standardmässig knallrot als Fehler an. Ist das nicht schon Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung? Wo bleibt die Kartellbehörde?

Rökning förbjuden? Du eller Ni?

Vor über einem Jahr hatte Ikea's Werbeagentur eine tolle Idee. Die für deutsche Ohren putzige schwedische Sprache sollte noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden - einschließlich des dort gängigen Verzichts auf die Höflichkeitsform. Seitdem wird die Kundschaft in Grund und Boden geduzt, dass es nur so seine Art hat.

Große Verwirrung herrscht aber noch bei den Ausnahmeregeln, hier beobachtet im Restaurant, dem Herzstück des Möbelhauses. Wer sich dem hjärteligasten Bitten beugt und auf das Rauchen verzichtet, der verliert jede Achtung des Managements und wird in die geduzte Masse eingereiht. Erst wer dennoch raucht, erwirbt sich nicht nur den für das Siezen erforderlichen Respekt, sondern auch die postwendende, mit vorzüglicher Hochachtung formulierte Erlaubnis dazu. Die schwedische Seele besteht aus unauflösbaren Widersprüchen.

Modernes Management IV

    "Meine Damen und Herren, herzlich willkommen an diesem Montag zu unserem Fortbildungs-Seminar. Der Titel der Veranstaltung lautet ja 'Arbeiten im Projekt-Team'. Nun, beides sind im Moment absolute Modebegriffe. ... Ja bitte..."
    "Wieso ist Arbeiten denn jetzt wieder in Mode?"
    "Äh, ich meinte nicht, äh, nein eigentlich ist Arbeiten ja immer, nicht nur, aber eigentlich meinte ich Team und Projekt, nicht Arbeit, obwohl ja Arbeit, äh, ... Also, vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir heute mehr über Team und Projekt..."


Wow, ein Auftakt nach Maß! Wurde dann auch eine beeindruckende Veranstaltung.

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Ist Chef von hier verstorben ? ;))
der vergessene Diktator - 18. Okt, 06:50

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