Ugha!

Wer sich die Einfalt auf den Blog-Header geschrieben hat und dennoch bisweilen des Nerdtums geziehen wird, der darf auch schon mal auf die Anarcho-Primitivisten zu sprechen kommen. Denen geht es nämlich um wirklich radikale Vereinfachungen. Anders als traditionelle Maschinenstürmer wie die Luddisten, die sich noch mit dem Zertrümmern mechanischer Webstühle zufrieden gaben, halten orthodoxe Primitivisten und Grünanarchisten bereits den Faustkeil für eine intolerable Technologiestufe und vertreten die Ansicht, zum Wohle der Menschheit hätte der Jäger-und-Sammler-Zustand nie verlassen werden dürfen. Wohl kann man nun einwenden, dass es für solche Erkenntnis ein wenig spät ist. Andererseits macht es eine gewisse Freude sich vorzustellen, wie, sagen wir mal, die Handlung einer Vorabendserie wie "Für alle Fälle Stefanie" in einem primitivistischen Setting wohl ablaufen würde. (Kennt jemand den Film "Themroc"?) Jedenfalls ist die Ernsthaftigkeit bewegend, mit der diese Themen mancherorts besprochen werden. Der staunende Leser erholt sich erst, wenn Diskussionsmuster hervortreten, die so mancher sattsam aus WG's, Elternabenden, Sportvereinen, marxistischen Sektierergruppen oder dem Heise-Forum kennt. Deshalb meine Folgerung: das eigentliche Grundübel liegt noch tiefer. Es ist die Sprache, die das Zerreden wunderbarer Einfältigkeiten überhaupt erst zulässt, weshalb die Gesellschaft in einen vorsprachlichen Zustand zurückzuführen ist. Jegliches Schreiben und Sprechen ist daher ab sofort zu einzustellen. -






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(Hhmm, vielleicht ging das doch zu weit. Vorübergehende Tröstung bis zum weiteren Ordnen der Gedanken spendet die vorsprachliche Lyrik, und zwar hier.)

Rock me, Caruso

"Herr Simplex," regt sich der Unmut des Ergonomie-Beauftragten, "Sie haben da einen marquee-tag auf Ihrer Intranet-Seite verwendet. Das geht nicht. Bewegte Inhalte sind unkeusch, unkorrekt, nicht barrierefrei und somit verwerflich, demzufolge gem. § xy zu entfernen." - Na gut, na gut, eigentlich mochte ich meine auf und ab rammelnde Überschrift, aber meinetwegen, also wieder raus damit. Aber zum Thema bewegte Inhalte möchte ich doch einmal auf dieses bahnbrechende Feuerwerk abendländischen Webdesigns verweisen, ungetrübt von ergonomischen und geschmacklichen Zimperlichkeiten.



Womit auch klar wäre, dass die Waffenscheinfreiheit in der Schweiz nicht nur für Handfeuerwaffen gilt.

Kiel doch nicht überflüssig. Trotz GPS.



... die Kieler wird's freuen.

Ode an die Freude

Orhan Pamuk, der türkische Schriftsteller, nimmt am Sonntag den Literaturnobelpreis entgegen. Das sollte in der Türkei ein Grund zur Freude sein, ist es aber nicht, weil Pamuk bisweilen den Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg erwähnt. Da endet bekanntlich die türkische Toleranz.

Freude ist hier also höchst suspekt, und deshalb hat die Zeitung Milliyet ein historisch einmaliges Freudenbarometer errechnen lassen und veröffentlicht. Demnach freuen sich jüngere Türken mehr als ältere. Akademiker sind erfreuter als gering Qualifizierte. Die Heiterkeit der Landbevölkerung ob der Preisverleihung hält sich gegenüber der der Stadtbewohner in noch engeren Grenzen. Und so weiter. Insgesamt freuen sich 20 Prozent, 40 Prozent freuen sich nicht, und weitere 40 Prozent wissen nicht so recht, was das eigentlich ist. Freude ist sicher keine deutsche Erfindung, aber aus Kleinasien stammt sie wohl auch nicht.

Heiße Luft

Für viele Hard- und Softwarehersteller gehört es zum guten Ton, atemberaubende Innovationen anzukündigen, ohne ihre Versprechungen in die Tat umzusetzen - selbst Jahre später nicht. Inzwischen müssen sich ungeduldige Early-Adopters aber nicht mehr stillschweigend mit ihrem Frust abfinden, denn sie können Heiße-Luft-Produkte wirksam als VaporWare an den Netz-Pranger stellen. Gerade wurden die Vorschlagslisten für den Award 2006 geöffnet, und Sony's Playstation 3, Apple's iPhone und "Linux auf dem Desktop" sind nur drei von bislang 397 zornigen Nominierungen. Einigen alten running Gags wie dem seit 1997 angekündigten Super-Shooter Duke Nukem Forever oder der zu Recht so genannten Phantom-Konsole werden die vorderen Plätze wohl kaum zu nehmen sein.

Pharaos australischer Reitunfall

Es kann schon beklemmend wirken, wenn man selbst bei den unernstesten Albernheiten immer wieder von der Realität eingeholt wird. Heute war wieder so ein Fall.

Lange schon beobachte ich skeptisch die großen Themen bestsellernder Frauenromane. Besonders best gesellert: alles Australische, Pferde mit und ohne Flüstern, fiktiv Historisches (ganz weit vorn: das alte Ägypten) und, unverwüstlich, das Arztmillieu. Meine weibliche Verwandtschaft stapelt hunderte dieser ziegelsteinförmigen Taschenbuchschinken und verbraucht sehr viel Regalplatz mit Plots, die ich innerhalb der oben ermittelten Themenklassen für denkbar redundant halte. Aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe.

Dennoch wollte ich helfen und entwarf deshalb ein Anforderungsprofil für das Eine Buch, das alle anderen ersetzen kann. Pharaos Reitunfall soll es heißen. Es spielt in Australien. Der junge Pharao stürzt vom Pferde, verletzt sich kompliziert und verliebt sich in der Poliklinik von Neu-Memphis (dem späteren Melbourne) in die sensible Stationsärztin Ankhe, die sich nun gedrängt sieht, zwischen dem Herrscher und dem ebenfalls verletzten Pferd zu entscheiden. Als Ankhe an dem Konflikt zu zerbrechen droht, taucht plötzlich ein mysteriöser Didjeridoo-Spieler auf. Währenddessen verbündet sich der sinistre Hohepriester mit den Aborigines und plant Schlimmes. Am Rande der letzten großen Reiterschlacht des Kontinents am Ayers Rock kommt es schließlich zu einer unvorhergesehenen Entscheidung...

Seit Monaten kämpfe ich bei den Damen um die Anerkennung dieser großartigen Idee, biete mich sogar an, ein Probekapitel zu schreiben und die ob der multikulturellen Ausrichtung nicht eben einfachen buchbinderischen Entscheidungen vorzubereiten - da fällt mir heute der Focus mit diesem Artikel in den Rücken. Es ist zum Pferdeflüstern.

Präventionstheater

Schon oft haben kulturelle Darbietungen in die Weltgeschichte eingegriffen und sogar Kriege entschieden. Man denke da nur an Heinrichs IV. heitere Scharaden an den Toren von Canossa, oder an den gefeierten Open-Air-Auftritt von Josuas Israelitischem Schalmeienorchester bei Jericho.

Da liegt es nahe, dass auch polizeitaktische Aufgaben mit den Mitteln der Kunst unterstützt werden. Graffiti werden z.B. über Nacht vom Polizeimaler Erwin Witterschlick mit täuschend echten Rembrandt-Kopien überpinselt, was den Spitzbuben mit den Spraydosen nachdrücklich ihre künstlerische Mittelmäßigkeit vor Augen führt und sie so über kurz oder lang zum Aufgeben zwingen wird. Berühmt ist auch das Polizeiballett, das mit seiner humoristischen Schwanensee-Travestie am 1. Mai mäßigend auf die Randalierer einwirken konnte. Und wenn all das versagen sollte, dann gibt es immer noch das Präventionstheater.

Jo, is denn heit scho wiada Oktoberfest?

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tlhIngan-Hol lernen leicht gemacht.

Tiere gehen immer

                                                   

Flusskrebse retten ihr Leben mit Pseudo-Sex .

Nebenmensch speiste abwechslungsreich .

Ring frei für die Insekten-Mädchen .

Schimpansen bevorzugen reife Frauen .


Im Tierreich ist was los. Seit einst die Bloodhound Gang festgestellt hat, dass im Tiersender Discovery Channel fast immer gerammelt wird, scheinen sich die phantasievollen Zeitungsüberschriften zum Thema Paarungsverhalten noch mehr zu häufen. Wann wird wohl erstmals exotisch-deviantes Sexualverhalten im Tierreich entdeckt? Pinguine in Bondage. Spanking unter Schlangen. Dominante Yorkshire-Terrier und submissive Gorillas. Sicher nur eine Frage der Zeit.

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