Ich hab' ein Pferd kotzen sehen ...


... und das vor der Apotheke. Dass die von Onkel Mehdorn persönlich ausgewählte scheußliche neue Pferdeskulptur im Hauptbahnhof genau vor den Medikamentenfachhandel platziert wurde, dürfen wir getrost als besonders verschmitzte Subversion der Bahnhofsverwaltung ansehen. Hat bloß wieder niemand gemerkt.

Unterschwellige Formen von Macht, Kontrolle und vollkommenem Irrsinn

                                                   

"Ich bin persönlich wirklich verletzt. Es ist ein Akt der Gewalt und ich fühle mich missachtet."


Die Chilenin Lotty Rosenfeld bekämpft das von Angela Merkel gesteuerte Unrechtsregime in Berlin, indem sie Striche auf Kasseler Straßen malt.


Erst wollte ich eine pointierte Glosse über die debilen Documenta-Weirdos schreiben, kam dann nicht aus dem Knick, und nun haben etwa 500 andere Individualisten dasselbe getan. Jetzt bleibt mir nur noch zu bemerken, dass Arno Frank in der taz die Aufgabe am besten gelöst hat.

Polizeipferd in Bondage

Die beiden Polizisten waren abgesessen und führten ihre Pferde am Zügel durch das Tor. Was einem Dreijährigen dabei durch den Kopf geht, wenn er solche Tiere bislang nur auf der Weide gesehen hat, teilte der kleine Beobachter auch gleich mit: "Du Papa, sind die Pferde jetzt verhaftet?"

(Und ja, man kann drauf kommen. Zaumzeug, Sattel und Gurt haben schon was Fesselndes. Jawohl, verhaftet. Und gleich geht's zum Verhör zu Richter Rosinante. Dann erkennungsdienstliche Behandlung mit Frontfoto und Hufabdrucknehmen. Und zum Schluß in die Gemeinschaftszelle mit Mr. Ed, zum Ohrabkauen: 'A horse is a horse, of course, of course...'. Maximalstrafe!)

An der Zeitschiene

                                                   

"Der deutsch-französische Kultursender Arte wird von 2008 an sein Programm verändern. Dann werde der Hauptabend nicht mehr um 20.45 Uhr, sondern um 21 Uhr beginnen, teilte der Sender nach der Sitzung seiner Mitgliederversammlung am Mittwoch mit. Von Beginn des neuen Jahres an werden zwischen 20.15 und 21 Uhr 45-minütige Dokumentationen gesendet."

In dieser Agenturmeldung bahnt sich eine medienpolitische Sensation an. Gleich 15 Minuten Verschiebung auf einmal werden die Zuschauerquoten sicher ordentlich durcheinanderwirbeln. Da sollten sich die anderen Sender warm anziehen. Auch der Umstand, dass es gelungen ist, volle 45 Dokumentationsminuten in nur einer Dreiviertelstunde Sendezeit unterzubringen, zeugt von der überragenden Medienkompetenz der Programmplaner. Auf Dauer setzt sich Qualitätsfernsehen eben durch.

Spex, iSpex und Sprachforschung

                                                   

"Wie tief muss die Auseinandersetzung mit einem Song schürfen, bis so etwas wie eine 'eigene' Kunstsprache zum Vorschein kommt? Warum reicht das vorhandene Vokabular an Sprache, Syntax und Stilen nicht immer aus, um im Song eine eigene Identität formulieren zu können? (...) Ist Songsprache zwangsläufig informiert von ausgiebiger Beschäftigung mit Literatur?"


Solche Sätze stehen in der runderneuerten Spex wieder drin, und man muss sie dafür eigentlich kopfschüttelnd loben. Wäre doch die ganze Welt so diskursverliebt. Niemand hätte mehr die Zeit und Muße, verbotene Drogen zu nehmen oder Kriege zu führen.

Das fast gleichnamige iSpex darf man aber nicht mit der Musikzeitschrift verwechseln. Das Institut für spekulative und experimentelle Linguistik beschäftigt sich zur Zeit damit, phantasievolle Wortkreationen unter die ahnungslose ungarische Bevölkerung zu streuen und ihre Aufnahme in die magyarische Sprachkultur zu lancieren. Und das ist keineswegs bloßes Schwatzolni. Nur böswillige Neider aus der stets um knappe Forschungsgelder balgenden Linguistikszene behaupten, der umtriebige Direktor stünde in der Tradition des Fürsten Tawritscheski und habe lediglich einmal mit WordPress herumspielen wollen...

Ah-Oh, Polonia, Winke-winke!

Twinky-Winky, einer der vier Teletubbies, ist mit seinem lila Strampelanzug und dem roten Damentäschchen möglicherweise ein getarnter Agent der internationalen Schwulenbewegung und hat den Auftrag, polnische Kinder zu homosexuellem Verhalten zu ermutigen. An solchen Erkenntnissen arbeitet jedenfalls die polnische Regierungsbeauftragte für Kinderrechte. Der Parlamentspräsident bat sie daraufhin, die polnische Regierung nicht weiter der Lächerlichkeit preiszugeben. Aber da war es schon zu spät.

Tanze Haka mit mir

                                                   

"Ka mate, ka mate!
Ka ora, ka ora!
Ka mate, ka mate!
Ka ora, ka ora!
Tenei te tangate, pu'ru huru
Na'a nei tiki, mai whaka whiti te
Ra upane, ka upane!
A upane, ka upane!
Whiti te ra!
Hi!"



Eigentlich war es meine Schuld, denn gerade ich Sportskanone hatte das Gespräch ausgerechnet auf Rugby gebracht. Da kannte sich Andreas allerdings aus und erzählte von den All Blacks und einem seltsamen Ritual. "Gibt's das denn auf YouTube", fragte ich, um meine Unwissenheit zu verbergen. Und da stellte sich heraus, dass Andreas gar nicht wusste, was YouTube ist. Das gab mir wieder Auftrieb und Gelegenheit, in wenigen Minuten Experte für Maori-Kriegstänze zu werden. Von allen Haka-Videos ist dieses das schönste, weil man für eine Sekunde in die entsetzten Gesichter der gegnerischen Franzosen blicken kann, die schon ahnen, dass hier mit der Marseillaise wohl nichts mehr zu reißen ist. Whiti te ra! Hi!



(Die Übersetzung lautet möglicherweise: "Wir werden alle sterben, wir werden alle leben. Das ist der Mann mit den haarigen Beinen, der die Sonne geholt und sie zum Scheinen gebracht hat. Alle zusammen. Die Sonne scheint. Jawohl.")

Das wird ein Tönen!

                                                   

"Ohne dass Herbert Czernicke Vorkenntnisse und Erfahrungen mit Obertönen und tiefen tibetischen Kehlgesängen besaß, erwachte in ihm durch Einweihungserlebnisse das schamanische Heilpotential aus vielen Länder der Erde. Diese schamanischen Heilklänge ertönen durch ihn mit der Begleitung und in Einheit auf Herzebene mit den Musikern Danilo xxx - Percussion, Marc xxx - Didgeridoo und Timothy xxx – Sitar. In diesem Heilfeld entstehen die Gesänge aus dem Moment heraus. Das Konzert führt zu einer tiefen Berührung der Stille und gleichzeitig tanzvollen Rhythmen. Am Schluss des Konzertes gibt es ein gemeinsames befreiendes Tönen. Die Zuhörer erfahren dadurch ihren Inneren Heilton. Die Lebenskraft und die Stimme der Seele erwacht. Anschließend berichten immer wieder Zuhörer, dass während oder nach dem Konzert Heilprozesse in Gang gesetzt werden, oder sie spüren eine tiefe Sehnsucht und Hingabe für Mutter Erde."


Liebe Leser, diesen Text hat mir Herbert Czernicke, Medium für Universelle Heilenergien, unverlangt zugemailt. Ich dokumentiere fast den vollen Wortlaut und verzichte mal auf jeden Kommentar, Satire hat schließlich auch ihre Grenzen. The names have been changed to protect the innocent, und meine beiden verstrahlten New-Age-Freunde werde ich demnächst wohl bitten, ihren eMail-Verteiler neu zu justieren.

Nicht velwechsern (II)

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